Heizzentrale & Pyrolyse am Kastanienhof – Wärme, Klima, Inklusion
Mit der neuen Heizzentrale und Pyrolyseanlage auf dem Kastanienhof setzen wir ein starkes Zeichen für ökologische Verantwortung, regionale Wertschöpfung und innovative Kreislaufwirtschaft. Die Anlage wird mit regionalen Hackschnitzeln betrieben – größtenteils aus der Pflege unserer eigenen Streuobstbestände – und versorgt nicht nur die Gebäude des Kastanienhofs zuverlässig mit Wärme, sondern auch benachbarte Einrichtungen über ein Nahwärmenetz.
Das Besondere: Durch die integrierte Pyrolyse-Technologie wird aus dem organischen Restmaterial wertvolle Pflanzenkohle gewonnen. Diese kann als Bodenverbesserer eingesetzt und langfristig Kohlenstoff binden – ein konkreter Beitrag zum Klimaschutz.
Von der Pflicht zur Chance
Die alte Heizungsinfrastruktur des Kastanienhofs war veraltet – eine Sanierung unumgänglich. Aus dieser Notwendigkeit entstand eine zukunftsweisende Lösung: die Umstellung der gesamten Wärmeversorgung auf eine klimafreundliche, nachhaltige und regionale Energiegewinnung.
Wärme aus Biomasse – Strom von der Sonne
Heute versorgt ein modernes Nahwärmenetz alle Gebäude des Kastanienhofs mit erneuerbarer Energie – gespeist aus drei Hackschnitzelkesseln, betrieben mit regionaler Biomasse aus der Streuobstpflege und Landschaftserhalt. Eine große Photovoltaikanlage liefert ergänzend Solarstrom für den Eigenverbrauch.
Pflanzenkohle – Innovation im Kreislauf
Herzstück des Projekts ist die integrierte Pyrolyseanlage. Aus naturbelassenem Landschaftspflegematerial entsteht nicht nur Wärme, sondern auch hochwertige Pflanzenkohle. Diese wird entweder als Bodenverbesserer direkt eingesetzt oder in einem eigens geschaffenen Produktionsbereich weiterverarbeitet – etwa zu Substraten mit Kompost und Bioabfällen.
Dabei entsteht ein echtes Kreislaufmodell:
• Landschaftspflegematerial → Pflanzenkohle
• Pflanzenkohle → Bodenverbesserer
• Verbesserter Boden → Gesunde Erträge in unserer eigenen Landwirtschaft und darüber hinaus
Inklusive Arbeitsplätze – von Anfang an
Von der Materialaufbereitung über den Betrieb der Anlagen bis hin zur Verarbeitung der Pflanzenkohle entstehen inklusive und sinnstiftende Arbeitsplätze für Menschen mit und ohne Behinderung – ein sozialer Mehrwert, der das Projekt einzigartig macht.
Ein Leuchtturm mit Strahlkraft
Das Projekt am Kastanienhof wurde im Mai 2025 vollständig in Betrieb genommen. Die Umsetzung folgt der klaren Leitlinie:
Ökologie – Ökonomie – Inklusion.
Bereits heute stößt es auf überregionales Interesse – als Modell für eine zukunftsfähige, sozial gerechte und klimafreundliche Energieversorgung.
Informationen:
KAP-01: Pflanzenkohle pur
Für Ihre Pflanzen:
Pflanzenkohle speichert Wasser und Nährstoffe und gibt diese bei Bedarf wieder ab.
Die Mikroorganismen im Boden werden gestärkt und die Humusbildung gefördert.
Mit jeder Anwendung erhalten Sie einen gesünderen und fruchtbareren Boden.
Für die Umwelt:
Das von den Pflanzen aufgenommene CO2 wird als stabile Kohlenstoffverbindung für Jahrhunderte im Boden eingelagert.
Wir produzieren mit Material aus der Pflege der regionalen Kulturlandschaft und Restholz nachhaltiger Forstwirtschaft.
Für die Gesellschaft:
Wir arbeiten Hand in Hand! Menschen mit und ohne Behinderung verfolgen zusammen ein Ziel: hochwertige Produkte herzustellen.
Durch die Inwertsetzung des, bei der Pflege der Streuobstwiesen anfallende, Schnittgutes tragen wir zum Erhalt dieses einzigartigen Ökosystems bei.
Verkaufsinfos:
10 l Tüte, Hofladen Kastanienhof
1 m³ BigBag nach Vereinbarung, direkt auf dem Kastanienhof
Für alles dazwischen gilt: geeignetes Gefäß mit definiertem Volumen mitbringen und wir füllen die gewünschte Menge ab. Nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf.
Pflanzenkohle pur aufladen: warum und wie?
Was bedeutet „Pflanzenkohle aufladen“ und warum sollte man es machen?
Pflanzenkohle ist ein hoch poröses Material. 1g Pflanzenkohle besitzt eine durchschnittliche Oberfläche von einem Fußballfeld. Durch diese vielen kleinen Poren und den chemischen Eigenschaften speichert Pflanzenkohle Wasser und Nährstoffe.
Nach der Produktion wird Pflanzenkohle zwar mit Wasser befeuchtet, hauptsächlich aber um Staubbildung zu verhindern. Nährstoffe sind in frischer, purer Pflanzenkohle keine vorhanden.
„Pflanzenkohle aufladen“ bezeichnet den Prozess die Pflanzenkohle mit Nährstoffen in Verbindung zu bringen, damit diese in der Pflanzenkohle gespeichert werden. Vergleichbar mit dem Aufladen einer Batterie.
Wenn pure Pflanzenkohle vor dem Ausbringen nicht aufgeladen wird passiert diese Initialspeicherung im Boden. Das bedeutet, dass die Pflanzenkohle Nährstoffe aus dem Boden aufnimmt und somit den Pflanzen weniger zur Verfügung steht.
Wie wird Pflanzenkohle aufgeladen?
Es gibt verschiedene Varianten Pflanzenkohle vor der Verwendung mit Nährstoffen aufzuladen. Das Grundprinzip ist jedoch immer dasselbe: Pflanzenkohle mit nährstoffreichen Materialien mischen und ruhen lassen.
Hier einige Empfehlungen zur Aufladung:
1. Kompost/Kompostkiste
Mischen sie 10 l Pflanzenkohle unter 60 l fertigen Kompost und lassen Sie es für 1 Woche ruhen. Bei trockenem, heißen Wetter gerne auch mit Wasser feucht halten.
Besser die Pflanzenkohle bereits in der Kompostkiste untermischen und mitkompostieren. Hierbei alle 10 – 15 cm Biomasse ca. 2l Pflanzenkohle pro m² verteilen.
2. Flüssigdünger
0,5 l Flüssigdünger mit 4,5 l Wasser verdünnen und 10 l Pflanzenkohle zufügen. 1 Tag bzw. bis die Flüssigkeit von der Pflanzenkohle aufgenommen wurde warten. Je nach gewünschter Konsistenz kann die Wassermenge angepasst werden.
3. Mist
Bei der Aufladung mit Hilfe von Mist muss die Art unterschieden werden. Hühnermist beinhaltet sehr viel mehr Stickstoff im Vergleich zu Pferdemist. Somit variiert auch der Pflanzenkohleanteil. Ein Pferdemist – Stroh Gemisch kann wie Kompost gehandhabt werden. 10 l Pflanzenkohle auf 60 l. Für Hühnermist braucht es mehr Pflanzenkohle. Hierbei sollten 10 l Pflanzenkohle in 30 l Mist gemischt werden.
4. Bokashi
Wenn Sie Bokashi herstellen, kann die Zugabe von Pflanzenkohle das Ergebnis verbessern. Dazu die Pflanzenkohle in die Bioreste mischen und alles zusammen bokashieren. Die Pflanzenkohle nimmt den Bokashisaft auf und bietet gleichzeitig den Mikroorganismen einen weiteren Lebensraum.
Eine weitere Möglichkeit den Nährstoffentzug im Beet zu verhindern ist das Ausbringen der Pflanzenkohle zusammen mit einer extra Portion Dünger, bei welchem die Nährstoffe schnell für die Pflanzen verfügbar sind.
Leitung:
T. Schelling
Leitung AiS Pyrolyse
So finden Sie uns:
AiS inklusiv gGmbH
Kastanienhof
Abteilung Pyrolyse
Ofterdinger Str. 14
72411 Bodelshausen
Telefon: +49 175 8405354
E-Mail: pyrolyse@arbeit-in-selbsthilfe.de